Im Juli 2024 beschloss der Stadtrat von Wolframs-Eschenbach Herrn Erwin Seitz die Ehrenbürgerwürde aufgrund seines vielfältigen, außergewöhnlichen und Jahrzehntelangen ehrenamtlichen Wirkens, zum Wohl der Stadt und der Bürger und Bürgerinnen von Wolframs-Eschenbach, zu verleihen.
Stadt Wolframs-Eschenbach
32 Jahre Stadtrat, 15 Jahre 2. Bürgermeister und bis heute für die Stadt tätig:
Bei der Kommunalwahl 1972 wurde Herr Seitz im Alter von nur 23 Jahren zum ersten Mal in den Wolframs-Eschenbacher Stadtrat gewählt und ist damit bis heute, der jüngste je gewählte Stadtrat.
Diesem hat er dann erst einmal für 10 Jahre bis 1982 angehört, musste dann aber unterbrechen, da er zum 01.03.1982 zum Leiter der Kommunalaufsicht am Landratsamt Ansbach ernannt wurde.
Nachdem er den Posten bei der Kommunalaufsicht nicht mehr innehatte, hat er zur Kommunalwahl 1996 wieder kandidiert und ist dem Stadtrat dann bis zu seinem 70. Geburtstag im Jahre 2018, treu geblieben.
Dabei hat er an insgesamt mehr als 630 Stadtratssitzungen teilgenommen.
Im Jahr 1999 wurde er dann vom Stadtrat zum 2. Bürgermeister gewählt und hat dieses wichtige Amt bis April 2014 für 15 Jahre mit großem Fleiß und Feingefühl ausgeübt.
Mit seiner unterstützenden Tatkraft als Stadtrat und 2. Bürgermeister wurden in diesen Jahren wichtige Projekte wie die Erweiterung der Grund- und Mittelschule, die Generalsanierung des Deutschordensschlosses und der Zehntscheune, die Sanierung und Neupflasterung der Hauptstraße, mehrere neue Baugebiete und natürlich die Generalsanierung und Wiederinbetriebnahme der Alten Vogtei umgesetzt, welche die Stadt bis heute prägen.
Seit Mai 2016 hat er das Amt des Seniorenbeauftragten übernommen und seit Januar 2021 auch den Vorsitz des damals neue gegründeten Seniorenbeirates.
Zusammen mit dem Seniorenbeirat bietet er unseren älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern inzwischen ein breites Spektrum an Veranstaltungen wie z.B. die monatlichen Spielenachmittage, die monatlichen E-Bike Radtouren, ein Kirchweihsingen im Bürgersaal, gemeinsame Ausflüge mit dem Bus und vieles weitere.
Vereine und Verbände:
59 Jahre in der Kolpingfamilie Wolframs-Eschenbach:
Herrn Erwin Seitz ist seit mehr als 59 Jahren ohne Unterbrechung in der Kolpingfamilie Wolframs-Eschenbach aktiv.
Die wichtigsten Stationen in seiner Zeit bei der Kolpingfamilie:
Bereits im Alter von 17 Jahren war er von 1965 – 1967 in der Kolpingfamilie als „Jungkolpingführer“ tätig und wurde nach der Funktion als sog. „Senior“ bereits im Jahr 1975 zum zweiten Ortsvorsitzenden gewählt. Ab dem Jahr 1987 hat er dann bis Ende 2003 für mehr als 16 Jahre die volle Verantwortung für den Verein als 1. Vorsitzender übernommen. In dieser Zeit hatte die Kolpingfamilie Wolframs-Eschenbach einen großen Aufschwung sowohl an Vereinsmitgliedern wie auch an neuen Aktivitäten. Dabei hat Herr Seitz neben seinen Vorstandsämtern noch mehr als 20 Jahre als Spielleiter die Theatergruppe des Vereins geleitet und unter anderem zwischen 2006 und 2018 das überregional bekannte Hotzenplotztheater auf die Beine gestellt. Seit 1975 organisierst er durchgehend die Altpapier- und Altkleidersammlungen und bereits seit 1977 die gemeinsamen Seniorennachmittage von Stadt und Pfarrei. Daneben wurden in seiner Zeit auch noch wichtige Einzelmaßnahmen u.a. auch zur Verschönerung des Stadtbildes, wie z.B. die Wiedererrichtung des Selingkreuzes am Fischbacher Weg, die Renovierung des Kolpinghauses 1981/82 und der Neubau der Kolpingkapelle (1993) durchgeführt.
Die Kolpingfamilie Wolframs-Eschenbach hat dieses großartige Engagement im Jahr 2003, mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden gewürdigt. Bis heute ist Erwin Seitz der Kolpingfamilie eng verbunden und organisierst als aktives Mitglied immer noch Seniorenfahrten auf Diözesanebene.
51 Jahre im Orts-, Kreis- und Bezirksverband der CSU:
Neben der Vereinsarbeit in Wolframs-Eschenbach war Erwin Seitz die Teilnahme an der politischen Gestaltung auf der kommunalen Ebene sehr wichtig, weshalb er bereits 1973 als eines der Gründungsmitglieder, der Jungen Union beigetreten ist und den Ortsverband der JU bis 1983 für 10 Jahre als 1. Vorsitzender angeführt hat. Über den Ortsverband hinaus, wart er von 1983-1985 stellvertretender Kreisvorsitzender der Jungen Union und von 1981-1985 auch Mitglied der Bezirksvorstandschaft.
Seit 1973 ist er in verschiedenen Funktionen durchgängig Mitglied in der Vorstandschaft des CSU-Ortsverbandes und ist daneben mit Unterbrechungen auch schon für mehr als 34 Jahre in der Kreisvorstandschaft, in verschiedenen Arbeitskreisen (wie z.B. Umweltsicherung oder Christliche Arbeitnehmerschaft tätig). Seit 2013 ist er erfolgreicher und aktiver Kreisvorsitzender der Seniorenunion.
Über die Jahrzehnte ist er heute ein immer noch aktives und hochgeachtetes Urgestein des CSU-Orts- und auch Kreisverbandes, dessen Erfahrung und Rat allseits hochgeschätzt wird.
40 Jahre ehrenamtliche Arbeit für die Pfarrgemeinde:
Neben der Kommunalpolitik liegt Ihm als gläubiger Christ auch unsere Pfarrgemeinde sehr am Herzen.
Zum Ausdruck gebracht hat er dies auch im kirchlichen Bereich durch einen herausragenden und vielfältigen ehrenamtlichen Einsatz.
Begonnen hat er hier bereits im Jahr 1970 mit einer Lektorentätigkeit und hat diese dann bis in das Jahr 2010 für über 40 Jahre ausgeführt.
Neben seiner Führungstätigkeit in der Kolpingfamilie hat er sich von 1973-1999 auch für den Pfarrgemeinderat zur Verfügung gestellt und war hier maßgeblich für die Gestaltung der Prozessionen und für die Erstellung des Lektorenplanes verantwortlich.
Die wichtigste Funktion welche er für die Pfarrgemeinde jedoch ausgeübt hat, war ab dem Jahr 1989 das Amt des Kirchenpflegers, nachdem er bereits zwei Jahre zuvor als reguläres Mitglied in die Kirchenverwaltung gewählt wurde. In den 17 Jahren als Kirchenpfleger wurden unter seiner Führung viele kleinere und ganz wesentliche Baumaßnahmen geplant und umgesetzt. Vorneweg lässt sich jedoch sagen, dass wahrscheinlich an den kirchlichen Gebäuden vermutlich seit dem späten Mittelalter nicht mehr so viel gebaut wurde, wie unter seiner Ägide.
Die wichtigsten Baumaßnahmen unter der Leitung von Erwin Seitz:
- die Außenrenovierung des Liebfrauenmünsters von 1985-1990
als ein Wahrzeichen der Stadt
- die Außenrenovierung unserer Friedhofskirche St. Sebastian
1992 und 1993
- In den Jahren 1994 und 1995 die Erweiterung des Friedhofes und
Sanierung des alten Friedhofes
- zeitgleich 1995 die Erweiterung des Kindergartens St. Stilla
um ein zusätzliches Gruppengebäude
- 1996 die Sanierung des alten Kindergartens am Kirchhof
und Einrichtung der Sozialstation
- 1997/1998, die Innenrenovierung der barocken St. Sebastians
Friedhofskirche
- 2000/2001 Große Innenrenovierung des Liebfrauenmünsters
Auch nach seinem Rückzug als Kirchenpfleger im Jahr 2006 ist Herr Seitz der Pfarrgemeinde bis heute eng verbunden und noch immer zur Stelle, wenn Not am Mann ist.
Seit 51 Jahren aktives Mitglied im Heimatverein:
In der allgemeinen Aufbruchsstimmung Anfang der 1970er Jahre und neben seinem damals bereits sehr umfangreichen ehrenamtlichen Engagement, ist Erwin Seitz zur Gründung 1973 auch dem neuen Heimat- und Fremdenverkehrsverein beigetreten und hat auch hier im Alter von nur 24 Jahren volle Verantwortung in der Funktion als „Geschäftsführer“ übernommen und sich bis 1980 um den gesamten anfallenden Schriftverkehr des Vereins gekümmert.
Gerade in den Anfangsjahren des Heimatvereins hat er zusammen mit den damaligen Mitstreitern eine ganze Reihe von verschiedenen Dingen mit angestoßen und umgesetzt von der sowohl die damals schon zahlreichen Besucher unserer Stadt aber auch die einheimischen Bürger nachhaltig profitiert haben. Erinnert sei hier an die Zeitschrift der „Wolframs-Bote“, die Ausweisung und Markierung von Wanderwegen, das Aufstellen von Ruhebänken und die Organisation von Heimatabenden und geschichtlichen Vorträgen. Ab dem Jahr 1980 hat er nach einer internen Umstrukturierung im Heimatverein weiterhin in der Funktion des 2. Vorsitzenden Verantwortung übernommen und diese dann zusammen mit dem Vorsitzenden Oskar Geidner bis in das Jahr 1996 fortgeführt.
27 Jahre im Vorstand der Jagdgenossenschaft Wolframs-Eschenbach
Im Jahr 1973 hat er seine lange Laufbahn bei der Jagdgenossenschaft Wolframs-Eschenbach begonnen. Dabei hat er als Mitglied der Vorstandschaft nicht nur ein Amt, sondern gleich zwei Funktionen wahrgenommen. So war Erwin Seitz von 1973-1995 für 22 Jahre als Kassier und bis in das Jahr 2000 für 27 Jahre als Schriftführer für die örtlichen Jagdgenossen aktiv.
21 Jahre Krankenpflegeverein und Sozialstation Bechhofen:
Bereits seit 1999 ist er auch Mitglied im Krankenpflegeverein und hat hier, noch in der damaligen Zusammenarbeit mit der katholisch/evangelischen Sozialstation Bechhofen, sein Können mit eingebracht.
Die katholisch/evangelische Sozialstation hat sich im Wesentlichen über Jahrzehnte um die ambulante Pflege in Wolframs-Eschenbach gekümmert und Herr Seitz hat hier als Interessenvertreter unserer Mitbürger über lange Jahre im regionalen Vorstand mitgewirkt.
Neben diesen seit fast 60 Jahren andauernden ehrenamtlichen Tätigkeiten ist Erwin Seitz auch seit mehr als 5 Jahrzehnten Mitglied bei der SpVgg-DJK, bei der Freiwilligen Feuerwehr (auch für viele Jahre als Kassenprüfer), seit 1986 beim Musikverein und beim Partnerschaftskreis Donzenac.
Dies alles leistete er wohlgemerkt neben seinem Hauptberuf am Landratsamt Ansbach, wo er über Jahrzehnte bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 in verantwortungsvoller Position u.a. als Kreiskämmerer gearbeitet hat.
Aufgrund dieser besonderen, einzigartigen und langjährigen Verdienste wurde Herrn Seniorenbeauftragten Erwin Seitz am 08.11.2024 im Rahmen eines Festaktes die Ehrenbürgerwürde, als höchste Auszeichnung der Stadt Wolframs-Eschenbach, verliehen.